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Apherese der zirkulierenden Immunkomplexen

CIC

Entstehung und Bedeutung der zirkulierenden Immunkomplexe

Dringen Fremdverbindungen (das können Umweltschadstoffe oder Erreger sein) in den Körper ein, so lösen sie eine Abwehrreaktion des Immunsystems aus. Das Immunsystem erkennt „Fremd“ und markiert diese Fremdverbindungen. Anschließend werden sogenannte Antikörper gebildet, die Fremdverbindungen (auch Antigen genannt) binden und unschädlich machen.

Was macht nun der Körper mit diesen Fremdverbindungen?

Die Antigen-Antikörper-Komplexe (auch Immunkomplexe oder CICs genannt) werden normalerweise sofort nach ihrer Entstehung von Fresszellen aufgenommen, also wieder abgebaut.

Warum ist der rasche Abbau der Immunkomplexe so wichtig und warum kann Ihr Körper damit überfordert sein?

Bei einer CHRONISCHEN Stimulation des Immunsystems durch Fremdstoffe/Infektionserreger (z.B. chronische Borreliose), werden solche Immunkomplexe ständig gebildet und nicht regelrecht abgebaut. Denn die gebildete Menge übersteigt die Aufnahmefähigkeit der Fresszellen.

Im Laufe der Zeit werden diese Immunkomplexe in den Geweben bzw. Zwischenzellraum eingelagert. Sie können sich an Membranen, im Bindegewebe, an Gefäßwänden oder Organen ablagern und dort Grund für unterschwellige chronische Entzündungen sein (silent inflammation). Auf diese Weise können vielfältige, schwerwiegende, unkontrollierte Schäden an Blutgefäßen, Organen und sonstigen Geweben verursacht werden wie zum Beispiel Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) oder Nierenentzündungen (Glomerulonephritiden, nephrotisches Syndrom bei Immunkomplex-Nephritis), Morbus Goodpasture (pulmorenales Syndrom Typ I), Morbus Wegener (pulmorenales Syndrom II), akutes und chronisches Guillain-Barré-Syndrom, Lupus erythematodes und viele mehr (siehe weiter unten).

Auch das Gerinnungssystem wird beeinflusst, was zu einer verstärkten Verklumpung von Blutplättchen und roten Blutkörperchen (Thrombozyten- u. Erythrozytenaggregation) führen kann.

Besonders anfällig für Ablagerungen in den kleinsten Blutgefäßen (Mikrogefäßen, Kapillaren) sind Nieren, Lunge, Herz, Gelenke, Auge und Haut. Es entstehen Immunkomplexerkrankungen.

Was sind Immunkomplex­erkrankungen?

Erkrankungen, bei denen Immunkomplexe im Blut oder Gewebe auftreten, bezeichnet man als Immunkomplexerkrankungen.

Es gibt verschiedene Typen von Immunkomplexen. Je nachdem, welche Antikörper sowie Antigene darin enthalten sind, benennt man sie wie folgt:

  • Immunkomplexe mit Antikörpern vom Typ IgG, IgA, IgM,
  • Immunkomplexe mit Komplementfaktoren (C1q, C3c etc.).

Erhöhte Konzentrationen an zirkulierenden Immunkomplexen findet man bei folgenden Krankheiten:

  • Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis, chronische Polyarthritis, Polymyalgia rheumatica, Spondylitis, systemischer Lupus erythematodes „SLE“, Sjögren-Syndrom/ Sklerodermie, Vaskulitiden wie Panarteriitis nodosa/Glomerulonephritis, M. Reiter, M. Bechterew, Felty Syndrom, M. Behçet, Churg-Strauss-Syndrom, Hashimoto-Thyreoiditis und einigen mehr)
  • chronischen Infektionen durch
    Bakterien: z.B. infektiöse Endokarditis, Meningokokken-Infektion, disseminierte Gonorrhoe, Streptokokken-Infektion (z.B. durch chronische Mandelentzündungen), Lues-Infektion,
    Parasiten: Malaria, Schistosomen, Toxoplasmose, Trypanosomen,
    Pilzbelastungen: CIRS
  • Giftbelastung durch Viren: z.B. bei akuter oder chronischer Hepatitis-B, EBV (Epstein-Barr-Viren), SSPE (subakut sklerosierende Panenzephalitis, Slow-Virus-Infektion durch das Masern-Virus), HIV (AIDS)
  • Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis, Abstoßungsreaktionen nach Nierentransplantationen)
  • bösartigen Erkrankungen wie Leukämie oder Lymphome
  • entzündlichen Darmerkrankungen wie M. Crohn, Colitis ulcerosa
  • Lungenerkrankungen wie der idiopathischen interstitiellen Pneumonie, der Mukoviszidose
  • Neurologischen Krankheiten wie MS (Multiple Sklerose) und anderen
  • Gerinnungskrankheiten wie die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
  • chronischen Lebererkrankungen (Hepatitis A, B, C, D, E …)

Welche Ursachen hat die krankhafte Immunkomplexbildung?

Im Wesentlichen spielen Umwelteinflüsse hierbei eine große Rolle. Gerade die toxischen Metalle wie Quecksilber, Blei, Cadmium, Aluminium, Arsen, Gadolinium, Zinn und andere, sind unserem Organismus fremd und kamen bis vor ca. 250 Jahren nicht in freier Form vor. Somit musste unser Organismus keine Entgiftungsstrategien gegen sie entwickeln. Heute nehmen wir derartige Stoffe schon im Mutterleib auf, später durch Impfungen, über die Luft, das Wasser und unsere Lebensmittel. Entsprechend ist es mit Pestiziden, Lösungsmittel/Holzschutzmittel und allen anderen Chemikalien unserer Zeit!

Wir verfügen eigentlich nur über ein Enzym, das auch Schadmetalle entgiften kann (die GST-M1). Dieses ist bei rund 50% der Menschen nicht vorhanden. Verbleiben diese giftigen Metalle im Körper, können sie unsere Enzyme blockieren, die Eiweiße schädigen, freie Radikale auslösen und somit Gewebe, Fette, Gene etc. angreifen, sie können an den falschen Stellen eingebaut werden (z.B. Blei dort, wo Calcium sein muss) und so weiter. Sie schwächen das Immunsystem (und damit die Abwehr von Erregern wie Viren, Bakterien etc.) und schädigen unsere lebenswichtige Darmflora. Dadurch kann die Darmschleimhaut Schaden nehmen mit der Folge, dass Gifte in den Blutkreis, zur Leber und zum Gehirn gelangen. All dies führt zu Abwehrreaktionen, die unkontrolliert und dauerhaft laufen können (und mit der Bildung zirkulierender Immunkomplexe einhergehen können).

Der Nachweis zirkulierender Immunkomplexe im Eluat (nach einer Apherese-Behandlung) ist ein wichtiges Kriterium zur Einschätzung der Krankheitsaktivität und von Organmanifestationen – und ihre Elimination ist essentiell in der Behandlung der vorliegenden Erkrankung, sowohl akut als auch prospektiv.